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MUSEUMSTAG IN OLDENBURG

Beim Stichwort „Museumsreif“ haben viele von uns zunächst eher abwertende Assoziationen: betagt, altmodisch, out of date. Man kann den Begriff aber auch ganz anders lesen. Denn was ins Museum kommt, ist vielleicht alt. Aber es ist ganz sicher etwas anderes: spannend, außergewöhnlich, relevant. Glaubt ihr nicht? Dann prüft es nach - am Internationalen Museumstag, dieses Jahr am 19. Mai!

Das Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg
Große Vielfalt: am Museumstag herrscht die Qual der Wahl. (Collage: Kulturschnack, Bilder: Museen, Kulturschnack)

Kurze Rückblende: Erinnert ihr euch an euren letzten Museumsbesuch? An den Moment, als ihr vor dem Gebäude standet? Vielleicht war es das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, sprich: das Schloss, vielleicht war es auch der Oldenburger Kunstverein. Welches auch immer es war: Es hatte eine gewisse Aura, oder? Etwas, das man bei den meisten anderen Gebäuden nicht sieht oder spürt. Entweder altehrwürdig und erhaben - oder hochmodern, puristisch, aufs Wesentliche konzentriert.


Es scheint eine ungeschriebene Regel zu geben: Museen befinden sich entweder in prächtigen Altbauten mit großem Eingangsbereich, vielleicht sogar einigen Säulen oder Skulpturen entlang der Treppenstufen. Oder Museen befinden sich in architektonisch spektakulären Gebäuden, die mit klaren Linien einen kontrastierenden Rahmen für die Kunstwerke bieten. In jedem Fall sind diese Orte nicht: alltäglich und austauschbar.



Egal ob digital oder analog: die Museen sollen "mit Freude" entdeckt werden. (Grafik: Dt. Museumsbund)

Erinnerung und Erlebnis


Warum? Ganz einfach: Weil die Museen selbst nicht alltäglich und austauschbar sind. Sie sind nicht etwa Abstellkammern für olles Zeug, sie sind nicht hoffnungslos veraltet und unmodern. Selbst auf das simpelste Museum der Welt träfe all das nicht zu. Denn: Sie bewahren die Erinnerungen unserer Gesellschaft. Und mit ihnen ist es genauso wie mit unseren eigenen: sie sind prägend, lehrreich, oft sogar bedeutend. Es ist wichtig, dass wir sie haben. Aber: wenn wir andere daran teilhaben lassen wollen, kommt es darauf, wie man davon erzählt. Wie bei jeder guten Geschichte zählen Blickwinkel, Storyline und Spannungsbögen. Stimmt alles, dann haben wir etwas davon. Bei uns selbst - und im Museum.


Der Internationale Museumstag lädt uns alle dazu ein, diese These selbst nachzuprüfen. Denn geben wir zu: Im Alltag gibt es kleinere Hemmschwellen, die verhindern, dass wir den eingangs erwähnten Moment vor dem Museum häufig erleben. Da ist zum einen der Preis, auch wenn er bei den Oldenburger Häusern insgesamt als sehr moderat einzustufen ist. Die großen Kunsthäuser in den Metropolen rufen jedenfalls andere Tarife auf. Zum anderen fehlt häufig der konkrete Anlass. Also der Zeitpunkt, an dem man zu sich sagt: Jetzt aber!



Eigentlich sind das schon genug Gründe, um den 19. Mai voll und ganz den Oldenburger Museen zu widmen und dabei einen ereignis- und lehrreichen Tag zu erleben. Aber wir setzen noch einen drauf. Genauer gesagt setzen wir sogar fünf drauf, denn vier der Oldenburger Museen waren bereits Gäste in unserem Podcast. Einfach auf das jeweilige Bild klicken - und dann ganz tief eintauchen!


Der perfekte Anlass


Der Museumstag löst beide Probleme. Zum einen bieten die Oldenburger Häuser allesamt freien Eintritt. Das heißt also: Man kann völlig kostenfrei auf Entdeckungsreise gehen. Und weil eben alle dieses Angebot haben, ist auch ein Anlass da: Man sollte diese Gelegenheit einfach nutzen. Denn wie gesagt bedeutet sie nicht etwa, in altem Krempel nach Brauchbarem zu suchen. Sie bedeutet etwas ganz anderes: nämlich Eintauchen in andere Zeiten, Themen, Kontexte. Das Schöne entdecken in Dingen und Informationen, für die man sich im Alltag kaum Zeit nimmt. Dazulernen durch sinnliche Erfahrung statt Online-Schulung oder Frontalunterricht. Auf alle Besucher:innen wartet eine inspirierende, lehrreiche Erfahrung - und das ohne große Kosten und Mühen.


FAKTEN ZUM MUSEUMSTAG


  • Der Internationale Museumstag existiert seit 1978.

  • Er findet einmal jährlich am zweiten oder dritten Sonntag im Mai statt.

  • In Deutschland steht er unter der Schirmherrschaft des Bundesratspräsidenten. Aktuell ist das die Ministerpäsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD).

  • Das Motto des Museumstages wechselt immer wieder, in diesem Jahr ist es aber dasselbe wie 2022 und 2023: "Museen mit Freude entdecken".

  • Ziel ist es, die attraktive Museumslandschaft in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken und auf das breite thematische Spektrum der mehr als 6.000 Museen in Deutschland aufmerksam machen.

  • Die Museen sollten die Möglichkeit haben, in einer gemeinsamen Aktion auf die Bedeutung ihrer Arbeit hinzuweisen und einen Museumsbesuch anregen.

  • In diesem Jahr nehmen in Deutschland über 1.400 Museen mit mehr als 3.500 Aktionen zum Entdecken in ihre Häuser ein. In Oldenburg ist die gesamte Museumslandschaft mit dabei.


Ohne Mühen? Ja, richtig. Denn wir fassen hier zusammen, welche Museen am Internationalen Museumstag teilnehmen und ob es spezielle Angebote gibt Das klingt gut? Na, dann los.




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