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IT'S NOT THE MEDIUM, IT'S THE SLAM

Geht Slam auch ohne Poetry? Dass hier die klare Antwort "Ja!" lautet, beweisen die Sparte 7 des Oldenburgischen Staatstheaters und das Unikum, die Bühne des Studierendenwerks Oldenburg mit ihrem etwas anderen Slam Format immer wieder bra­vou­rös. Nun steht bereits die siebte Ausgabe des Ganzen in den Startlöchern. Die Algorithmen laufen bereits auf Hochtouren, der Deep Dive ins Netz bringt wahre Schätze ans Tageslicht und die Views schießen auf dem Tachometer der Viralität schneller in die Höhe als man blinzeln kann. Denn diesmal steht alles unter dem Motto "YouTube-Slam" und auch ihr selbst könnt eure besten Fundstücke präsentieren und gewinnen!

 

IT'S NOT THE MEDIUM, IT'S THE SLAM YOUTUBE-SLAM FR., 04. APRIL 2025 - 19 UHR TICKETS IHR HABT LUST SELBST AM SLAM TEILZUNEHMEN? MELDET EUCH BIS ZUM 31. MÄRZ UNTER: SPARTE7@STAATSTHEATER.DE ZUSÄTZLICH SENDET IHR DIE LINKS ZU 2 VIDEOS (MAX. JE 5 MIN.), DIE IHR PRÄSENTIEREN WOLLEN WÜRDET.

 

Die grundlegende Idee war dabei ebenso einfach wie genial: statt Gedichten und Bühnenmonologen könnten doch ebenso gut völlig andere Medien zu Trägern berührender und unterhaltsamer Geschichten werden, die ein Publikum begeistern. Und so traten in der Vergangenheit unter anderem bereits Tagebucheinträge, Tänze, Songs oder auch PowerPoint-Präsentationen gegeneinander an. Wie immer entscheidet am Ende das Publikum darüber, welchem Beitrag die Krone gebührt und wer somit als Siegerin oder Sieger (natürlich auch mit einem Preis!) die Bühne verlässt. Das jeweils gewählte Vehikel der präsentieren Inhalte ermöglicht wiederum immer wieder neue Ansätze in der Gestaltung und regt dazu an, sich kreativ mit den Möglichkeiten des Mediums auseinander zu setzen.


Begeisterung wecken


Für den 4. April fiel die Wahl nun also auf YouTube-Videos, was diesen Slam bezüglich einer eigenen möglichen Teilnahme am Wettbewerb besonders für all diejenigen attraktiv macht, die es insgeheim schon immer auf die Bühne gelockt hat, denen sich aber bisher nicht die passende Möglichkeit eines sanften Einstiegs in die Welt des Slams bat. Moderiert von Nora Hecker und Jürgen Boese, beide alles andere als Unbekannte auf dem Kulturschnack, kann man an diesem Abend durch seine Teilnahme nicht nur guten Geschmack für sich Bände sprechen lassen, sondern hat darüber hinaus die Gelegenheit, das Publikum mit der eigenen Begeisterung anstecken zu können.


Bilddatei auf der das Moderationsduo Nora Hecker und Jürgen Boese zu sehen sind, die bei It's not the Medium, It's the Slam von der Sparte 7 des Oldenburgischen Staatstheaters und dem Unikum des Studierendenwerkes durch den Abend führen
Führen das Publikum durch den Abend. Moderationsduo Nora Hecker und Jürgen Boese. Grafik: Kulturschnack

Denn es geht nicht um die Clips allein, vielmehr sind es auch die Geschichten, die sich dahinter verbergen: Warum hat genau dieses Video jemanden berührt, zum Lachen oder zum Nachdenken gebracht? Welches Erlebnis, welches Gefühl verbindet die Person mit dem Gesehenen? Gerade dieser Kontext macht einen solchen Moment zu etwas Besonderem und vermutlich kennen viele dieses Gefühl nur allzu gut. Man erinnere sich nur an die eigene Schulzeit, in der man sein Lieblingsbuch vorstellen sollte oder daran endlich mal wieder eine großartige Serie oder einen Song entdeckt zu haben, der perfekt zur eigenen Stimmung passt. Kaum gefunden, verspürt man auch schon den Wunsch, seine Entdeckungen laut in die Welt hinaus zu rufen. Denn es bleibt einfach Fakt: geteilte Freude ist doppelte Freude. Beim YouTube-Slam könnt ihr genau das sogar vor und mit einem Publikum erleben: ein Video nicht einfach nur zu zeigen, sondern es erlebbar zu machen und mit einer Mischung aus persönlichem Bezug und kollektivem Erlebnis eine Dynamik zu schaffen, die auch andere mit sich mitreißt.


Raus aus der Filterblase


Und auch für das Publikum gibt es mit dieser Ausgabe der Veranstaltungsreihe natürlich nicht einfach bloß ein unterhaltsames, abendliches Spektakel. Nein, denn während sich viele von uns allabendlich auf dem Sofa kaum mehr entscheiden können, welches Programm sie denn wählen sollen, aufgrund der schieren Masse an Auswahl, kann man sich "on top" an diesem Abend genüsslich zurücklehnen und erhält eine eigens kuratierte Wundertüte des feinsten und erlesensten Videocontents. Gerade der Fokus auf YouTube ist dabei eine tolle Möglichkeit, aus seinen ganz persönlichen Filterblasen auszubrechen und stattdessen für einen Abend den eigenen Blick wieder zu weiten für die Dinge, die einem tagtäglich entgehen und dabei in die Interessen seiner Mitmenschen einzutauchen und womöglich ja sogar selbst neue zu entdecken.


Denn der Prozess und die Art und Weise, wie wir als Menschen zunehmend unsere Inhalte konsumieren ist in gewisser Hinsicht auch ein Prozess der Vereinzelung. Während früher die große Show vom Wochenende ein Garant für das Gespräch im Büro war, nimmt die Bedeutung des analogen Fernsehprogramms heutzutage immer weiter ab. Stattdessen sliden wir von Mediathek zu Mediathek und sehen kaum noch, abseits maximal einzelner viraler Hits, das was unser Nachbar auf ein und derselben Plattform präsentiert bekommt. Das gilt auch für YouTube. Der Algorithmus analysiert fortwährend unser Verhalten sowie unseren Geschmack und hyperindividualisiert dabei das persönliche Erlebnis.


Gerade deshalb sollten diese immer seltener werdenden Momente der Gemeinsamkeit ohne Frage zelebriert werden und wenn "It's not the Medium, it's the Slam" nicht exakt alle Kriterien hierfür erfüllt, dann wissen wir es auch nicht. Also, direkt als Teilnehmerin oder Teilnehmer bewerben, YouTube-Gold ausgraben oder ein Ticket für die Show ergattern.

 

Wer sich übrigens für die Arbeit der Sparte 7 noch weitergehend interessiert und die tollen sowie innovativen Ansätze des Teams dort näher kennenlernen möchte, dem können wir unsere Kulturschnack Podcastepisode mit Gesine Geppert und Verena Katz wärmstens ans Herz legen:


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